Warum Dein Kind nicht ins Schulsystem passt

Unterstützung für Mamas von ängstlichen, schüchternen und sensiblen Grundschulkindern

Liebe Mama,

bist Du besorgt, weil Dein Kind ängstlich, schüchtern und unglaublich feinfühlig ist? Fühlst Du den Druck, Dein Kind in ein Schulsystem zu pressen, das oft unflexibel und wenig einfühlsam gegenüber den individuellen Bedürfnissen unserer Kinder? 

Es ist nicht einfach, zuzusehen, wie Dein Kind sich in der Schule unwohl fühlt, Ängste hat, sich nicht meldet oder sogar Klassenfahrten meidet. Du möchtest Dein Kind unterstützen, ihm helfen, selbstbewusster zu werden und seine Einzigartigkeit zu zeigen. Ich versichere dir: Du bist nicht allein, und es gibt Wege, Dein Kind zu unterstützen.

In diesem Artikel wollen wir gemeinsam herausfinden, warum Dein Kind vielleicht nicht ins Schulsystem passt, und wie Du ihm helfen kannst, sich zu entfalten und aufzublühen. 

Ich möchte Dir helfen, Mut zu schöpfen und Dir zeigen, wie Du Dein Kind bei seinen Schwierigkeiten begleiten kannst.


1. Die Herausforderungen unserer schüchternen, ängstlichen und feinfühligen Kinder im Schulsystem

Kind voller Empathie, Kreativität und Feingefühl

Unsere schüchternen Kinder tragen eine besondere Welt in sich – voller Empathie, Kreativität und einem unglaublich feinen Gespür für die Gefühle ihrer Mitmenschen. Doch im traditionellen Schulsystem stoßen sie oft auf Herausforderungen, die ihre einzigartigen Fähigkeiten und Bedürfnisse nicht angemessen berücksichtigen.

Ängstliche, schüchterne und sensible Kinder stehen täglich vor Herausforderungen, die für andere oft unbemerkt bleiben. Der Druck, sich im Unterricht zu melden, kann zu erdrückend sein. Die Angst vor Ablehnung und Kritik lässt sie verstummen, auch wenn sie viel zu sagen hätten. Klassenfahrten und soziale Situationen können zu regelrechten Albträumen werden, weil sie die Unsicherheit und die Überstimulation nicht ertragen können. Und der Gedanke, sich morgens von der vertrauten Mama zu trennen, kann zu einem quälenden Kampf werden, der den ganzen Tag überschattet.

Warum das traditionelle Schulsystem nicht immer für jedes Kind geeignet ist.

Das traditionelle Schulsystem ist oft darauf ausgelegt, eine große Anzahl von Kindern zu unterrichten und zu bewerten. Es basiert auf Normen und Strukturen, die wenig Raum für die Vielfalt menschlicher Persönlichkeiten lassen. Sensible Kinder werden schnell überwältigt von lauten Geräuschen, intensiven sozialen Interaktionen und dem Leistungsdruck, der oft mit schulischen Erfolgen einhergeht. In einem Umfeld, das auf Konformität und Lautstärke setzt, fühlen sich unsere schüchternen und ängstlichen Kinder oft verloren und unverstanden.

Die individuellen Bedürfnisse und Persönlichkeiten sensibler Kinder.

Es ist entscheidend zu erkennen, dass jedes Kind ein individuelles Wesen mit einzigartigen Bedürfnissen und Talenten ist. Unsere sensiblen Kinder blühen auf, wenn sie in einem Umfeld aufwachsen dürfen, das ihre Sensibilität nicht als Schwäche, sondern als Stärke betrachtet. Sie benötigen Raum für Kreativität, sanfte Führung und vor allem Verständnis. Wenn wir ihre individuellen Bedürfnisse akzeptieren und fördern, können sie sich in ihrer eigenen Zeit entwickeln und ihr volles Potenzial entfalten.

schüchterner Junge mit Schulrucksack


2.  Das Schulsystem vs. Individualität

Das Schulsystem und individuelle Bedürfnisse

Das herkömmliche Schulsystem ist nicht immer in der Lage, die spezifischen Bedürfnisse unserer sensiblen Kinder zu erfüllen. Es ist oft lauter, hektischer und weniger flexibel, als es für unsere schüchternen und ängstlichen Kinder ideal wäre. Diese Kinder brauchen mehr Raum für Selbstausdruck, mehr Zeit zum Nachdenken und eine unterstützende Umgebung, um ihre Ängste zu überwinden. Hier liegt unsere Aufgabe als Eltern: Wir können dazu beitragen, das schulische Umfeld unserer Kinder sensibler und einfühlsamer zu gestalten.

Exkurs: Warum das traditionelle Schulsystem nicht mehr zeitgemäß und den Anforderungen der Zukunft nicht gewachsen ist

Das traditionelle Schulsystem, das wir heute kennen, hat seine Wurzeln in einer längst vergangenen Ära. Es wurde entwickelt, um eine wachsende Industriegesellschaft zu bedienen, in der standardisierte Kenntnisse und Fähigkeiten wichtig waren. Doch die Welt hat sich seither drastisch verändert, und die Anforderungen an Bildung sind komplexer geworden.

Historische Ursprünge des deutschen Schulsystems

Das Schulsystem, wie wir es heute kennen, wurde im 19. Jahrhundert entwickelt. Zu dieser Zeit war die Industrialisierung im vollen Gange, und das Bildungssystem wurde konzipiert, um Arbeiter für die sich entwickelnde Industrie vorzubereiten. Es betonte standardisierte Tests, Disziplin und Konformität.

Die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts

Heute stehen wir vor Herausforderungen, von denen die Menschen damals nicht einmal geträumt hätten. Die Digitalisierung, der technologische Fortschritt und die Globalisierung haben die Welt zu einem vernetzten, sich ständig verändernden Ort gemacht. In dieser neuen Ära sind kritisches Denken, Kreativität, emotionale Intelligenz und Anpassungsfähigkeit entscheidende Fähigkeiten.

Kritik am deutschen Schulsystem

Standardisierung und Individualität: Das traditionelle Schulsystem neigt dazu, Kinder nach einem standardisierten Lehrplan zu unterrichten, der wenig Raum für individuelle Interessen und Begabungen lässt. Sensible Kinder, die oft kreative und innovative Denker sind, könnten sich in einem solchen Umfeld unverstanden fühlen.

Fehlender Fokus auf Lebenskompetenzen: Während das traditionelle Schulsystem oft auf akademische Fächer fokussiert ist, vernachlässigt es oft lebenswichtige Fähigkeiten wie emotionale Intelligenz, Konfliktlösung und Stressbewältigung - Fähigkeiten, die besonders für ängstliche Kinder wichtig sind.

Starre Strukturen: Das traditionelle Klassenzimmer mit seinen festen Strukturen und starren Zeitplänen lässt wenig Raum für Flexibilität und Anpassung an die individuellen Bedürfnisse der Schüler. Sensible Kinder könnten Schwierigkeiten haben, in solch einem Umfeld zu gedeihen.

Die Bedeutung von Veränderung

In Anbetracht dieser Entwicklungen ist es unerlässlich, dass Bildungssysteme sich weiterentwickeln. Es ist an der Zeit, einen Bildungsansatz zu fördern, der auf Individualität, kritischem Denken und emotionaler Intelligenz basiert. Ein solcher Ansatz würde nicht nur den Bedürfnissen sensibler Kinder gerecht werden, sondern auch eine Generation von Schülern hervorbringen, die bereit ist, die Herausforderungen und Möglichkeiten der Zukunft anzunehmen. Es liegt an uns, die Diskussion darüber voranzutreiben, wie wir das Bildungssystem transformieren können, um den Anforderungen der heutigen Welt und der kommenden Generationen gerecht zu werden.

GRATIS

Hol Dir hier meine

positiven Affirmationen für Kinder:

pdf  

Ja, das will ich! 

Affirmationskarten für Kinder

Beispielbild



3. Wege zur Unterstützung Deines schüchternen Kindes in der Schule (konkrete Übungen weiter unten)

Offene Kommunikation: 

Ermutige Dein Kind, über seine Ängste und Sorgen zu sprechen. Eine offene Kommunikation hilft dabei, das Vertrauen Deines Kindes zu stärken und ihm das Gefühl zu geben, verstanden zu werden.

Förderung von Selbstbewusstsein 

Hilf Deinem Kind, sein Selbstbewusstsein zu stärken. Wertschätzung und das Feiern kleiner Erfolge können das Selbstvertrauen steigern und Ängste abbauen. Siehe dazu auch mein Blogartikel: 10 Tipps, um Dein Kind stark zu machen.

Selbstfürsorge lehren

Sensible Kinder neigen dazu, die Emotionen anderer stark zu absorbieren. Lehre Dein Kind Selbstfürsorge-Techniken, damit es lernt, mit seinen eigenen Emotionen umzugehen und sich zu schützen.

Unterstützende Rituale

Schaffe zuhause Rituale, die Deinem Kind Sicherheit und Stabilität bieten. Dies kann dazu beitragen, Ängste zu mildern und dem Kind das Gefühl geben, dass es einen geschützten Ort gibt, an den es sich zurückziehen kann. Siehe dazu auch meinen Blogartikel: Dein Ort der Ruhe.

Geduld und Verständnis

Schließlich ist Geduld der Schlüssel. Sensible Kinder entwickeln sich oft in ihrem eigenen Tempo. Sei geduldig und vertraue darauf, dass Dein Kind seinen Weg gehen wird.

Indem wir als Eltern unsere Kinder unterstützen und ihre Individualität wertschätzen, können wir ihnen helfen, ihre Ängste zu überwinden und ein positives Lernumfeld zu schaffen, in dem sie wachsen und sich entwickeln können.

Papagei Pico zeigt nach unten

4. Konkrete Übungen für Dich und Dein zurückhaltendes Kind

Achtsames Atmen

  • Setze Dich mit deinem Kind an einen ruhigen Ort
  • Schließe die Augen und atmet tief ein und aus.
  • Konzentriert euch auf euren Atem, spürt, wie die Luft in eure Lungen strömt.
  • Zählt beim Einatmen bis vier, haltet die Luft an während ihr bis 6 zählt und atmet dann aus auf 8.
  • Wiederholt dies für einige Minuten. Diese Übung hilft, Stress abzubauen und Ruhe zu finden, sowohl für Dich als auch für Dein Kind.

Gemeinsames Tagebuch führen

  • Besorgt euch ein schönes Notizbuch, das nur für diese Übung verwendet wird.
  • Setzt euch regelmäßig zusammen hin und schreibt gemeinsam auf, worüber ihr dankbar seid oder was euch glücklich gemacht hat.
  • Teilt eure Gedanken und Gefühle miteinander, ohne zu urteilen.
  • Diese Übung fördert positive Emotionen und stärkt die Verbindung zwischen Mutter und Kind.

Kuschelzeit mit Geschichten

  • Plant jeden Tag einige Minuten ein, um euch zum Kuscheln hinzusetzen.
  • Lies Deinem Kind eine beruhigende Geschichte vor oder erzählt euch gegenseitig Geschichten aus eurem Tag.
  • Diese ruhige, intime Zeit schafft eine warme Atmosphäre und fördert das Vertrauen zwischen Dir und Deinem Kind.

Selbstberuhigungstechniken

  • Lehre Dein Kind einfache Selbstberuhigungstechniken wie tiefes Atmen, sanftes Drücken auf den Bauch oder das Halten eines beruhigenden Gegenstands.
  • Übt diese Techniken regelmäßig, besonders wenn Dein Kind sich gestresst oder ängstlich fühlt.
  • Diese Methoden geben Deinem Kind das Werkzeug, um mit seinen Emotionen umzugehen und sich selbst zu beruhigen.

Emotionskarten erstellen

  • Ermutige Dein Kind, Emotionskarten zu zeichnen oder auszuschneiden, die verschiedene Gesichtsausdrücke zeigen, die unterschiedliche Emotionen repräsentieren (glücklich, traurig, wütend, ängstlich usw.)
  • Wenn es sich unwohl fühlt, kann es eine dieser Karten auswählen, um Dir zu zeigen, wie es sich fühlt, anstatt es in Worten ausdrücken zu müssen.
  • Dies hilft dem Kind, seine Gefühle zu erkennen und erleichtert die Kommunikation darüber.

Tägliche Erfolgsliste

  • Bitte Dein Kind, jeden Abend eine Liste von drei Dingen zu erstellen, die es an diesem Tag gut gemacht hat oder auf die es stolz ist.
  • Es können kleine Dinge sein, wie ein Lächeln für einen Freund oder das Abschließen einer Hausaufgabe.
  • Das Fokussieren auf positive Erlebnisse stärkt das Selbstbewusstsein und hilft, Ängste zu reduzieren.


5. Zusammenarbeit mit Lehrern 

Such den Dialog mit den Lehrern Deines Kindes. Erkläre ihnen die Besonderheiten Deines Kindes und betone, wie es am besten unterstützt werden kann. Lehrer sind oft bereit, individuelle Lösungen zu finden, wenn sie um die Bedürfnisse wissen.

Es kann frustrierend sein, wenn Lehrer im herkömmlichen Schulsystem nicht immer sensibel auf die Bedürfnisse unserer ängstlichen und schüchternen Kinder reagieren. In solchen Fällen ist es wichtig, beharrlich und bestimmt zu sein, um sicherzustellen, dass Dein Kind die Unterstützung erhält, die es verdient. Hier ist eine Strategie, wie du Dich verhalten kannst, wenn die Lehrer nicht kooperativ sind: 

Vorbereitet sein

Sammle Informationen und Ressourcen über ängstliche Kinder, ihre Bedürfnisse und bewährte Methoden der Unterstützung. Je besser du informiert bist, desto überzeugender kannst du argumentieren.

Das Gespräch suchen 

Vereinbare einen Termin mit den Lehrern, um ruhig und respektvoll über die Bedürfnisse Deines Kindes zu sprechen. Sei konkret über die Herausforderungen, mit denen Dein Kind konfrontiert ist, und teile mit, wie diese die schulische Leistung beeinflussen können.

Kooperative Sprache verwenden

Vermeide konfrontative Sprache. Sprich in einer kooperativen und unterstützenden Art und Weise, betone, dass Du eine Partnerschaft möchtest, um das Beste für Dein Kind zu erreichen.

Fragen stellen

Frage nach den spezifischen Maßnahmen, die die Schule ergreifen kann, um Dein Kind zu unterstützen. Sei bereit, konkrete Vorschläge zu machen, wie die Lehrer Dein Kind unterstützen könnten.

Auf schriftliche Kommunikation setzen

Wenn mündliche Kommunikation nicht ausreicht, sende eine höfliche E-Mail, in der Du die besprochenen Punkte zusammenfasst und klare Maßnahmen und Zeitrahmen für die Umsetzung anforderst.

Das Gespräch fortsetzen

Wenn die Dinge nicht besser werden, suche das Gespräch erneut und frage nach dem Fortschritt. Zeige weiterhin Interesse am schulischen Erfolg Deines Kindes und betone, wie wichtig Dir eine positive schulische Erfahrung für Dein Kind ist.

Externe Unterstützung in Betracht ziehen

Wenn die Situation unverändert bleibt, könntest Du erwägen, externe Unterstützung von einem Schulpsychologen oder einem Experten in Anspruch zu nehmen. Dies könnte helfen, zusätzlichen Druck auf die Schule auszuüben, um angemessene Maßnahmen zu ergreifen.

Denke daran, dass Du das stärkste Sprachrohr für Dein Kind bist. Bleibe geduldig, aber bestimmt, während Du darauf beharrst, dass Dein Kind die Unterstützung und das Verständnis erhält, die es benötigt, um in der schulischen Umgebung erfolgreich zu sein.


6. Fazit: Dein schüchternes Kind im Schulsystem

Das traditionelle Schulsystem, das auf Standardisierung und Konformität setzt, ist nicht immer geeignet, um den einzigartigen Bedürfnissen und Fähigkeiten sensibler Kinder gerecht zu werden. Diese Kinder blühen auf, wenn sie Raum für Kreativität, Selbstausdruck und emotionales Wachstum haben.

Wir haben besprochen, wie Du als Mutter aktiv die schulischen Entwicklung Deines Kindes unterstützen kannst. Offene Kommunikation, Zusammenarbeit mit Lehrern und das Fördern von Selbstbewusstsein sind Schlüsselaspekte, um ihre Ängste zu mildern und sie in ihrem Selbstvertrauen zu stärken.

Gemeinsam schaffen wir das!

Die Reise, ein ängstliches Kind zu unterstützen, kann oft einsam und überwältigend erscheinen. Doch in der Gemeinschaft finden wir Stärke und Ermutigung. 

Wenn Du Dich mit anderen Müttern in ähnlichen Situationen verbindest, findest Du nicht nur Verständnis, sondern auch wertvolle Ratschläge und Inspiration. Gemeinschaft bietet nicht nur emotionale Unterstützung, sondern auch die Möglichkeit, sich gegenseitig zu stärken und voneinander zu lernen.

Liebe Mama, es ist wichtig zu verstehen, dass es keinen "perfekten" Weg gibt, wie Dein Kind in das Schulsystem passt. Dein Kind ist ein einzigartiges, einfühlsames Wesen, das vielleicht anders ist, aber dessen Stärken und Talente im richtigen Umfeld strahlen können. Sei stolz auf die Sensibilität und Kreativität Deines Kindes, auch wenn sie nicht immer von der Schule vollständig erkannt werden.

Ich möchte Dich ermutigen, weiterzumachen und Dein Kind zu unterstützen, unabhängig davon, wie steinig der Weg erscheinen mag. 

Denkt daran, dass es nicht darum geht, ins System zu passen, sondern das System so zu gestalten, dass es euren Kindern gerecht wird.

GRATIS 5-Tages-Mini-Kurs

"Ich bin stark!"

Innere Stärke, Selbstbewusstsein und Glück für Dein Kind


7. Häufige Fragen zu schüchternen Kindern

Wie kann ich mein schüchternes Kind stärken?

  • Anerkennung und Akzeptanz: Akzeptiere Dein Kind so, wie es ist, und zeige ihm, dass Du seine Schüchternheit verstehst. Anerkennung und Akzeptanz schaffen ein Gefühl der Sicherheit.
  • Stärkung des Selbstbewusstseins: Ermutige Dein Kind, kleine Aufgaben eigenständig zu erledigen. Wenn es Erfolg hat, reflektiere mit ihm den Weg dahin: Was hat es gebraucht. um sein Ziel zu erreichen? Welche Ressourcen hat es zur Verfügung? Und ankere mit ihm sein Gefühl dabei.  Das stärkt sein Selbstvertrauen.
  • Geduld und Unterstützung: Sei geduldig und unterstützend. Schüchterne Kinder brauchen oft etwas mehr Zeit, um sich in neuen Situationen wohlzufühlen. Gib ihm die Zeit und den Raum, den es braucht.


Welche Vor- und Nachteile hat das deutsche Schulsystem für zurückhaltende Kinder?

Das deutsche Schulsystem weist sowohl Vor- als auch Nachteile auf, wenn es um die Unterstützung zurückhaltender Kinder geht.

Zu den Vorteilen zählen:

  • Strukturiertes Umfeld: Das deutsche Schulsystem ist in der Regel gut strukturiert, was vielen Kindern Sicherheit geben kann, einschließlich zurückhaltender Kinder, die klare Regeln und Routine schätzen.
  • Förderung von Disziplin: Das Schulsystem betont Disziplin und Ordnung, was für einige zurückhaltende Kinder eine positive Umgebung schaffen kann, um sich zu entfalten, wenn sie Struktur und klare Erwartungen schätzen.
  • Akademische Ressourcen: In Deutschland gibt es eine breite Palette von schulischen Ressourcen und Aktivitäten außerhalb des Lehrplans, die es Kindern ermöglichen, ihre Interessen zu entdecken und zu entwickeln, auch wenn sie schüchtern sind.

Nachteile sind:

  • Betonte Gruppenaktivitäten: Das deutsche Schulsystem neigt dazu, Gruppenaktivitäten zu betonen, sei es im Klassenzimmer oder bei außerschulischen Aktivitäten. Dies kann für schüchterne Kinder überwältigend sein, besonders wenn sie Schwierigkeiten haben, sich in großen Gruppen zu öffnen.
  • Mangelnde Individualisierung: Das System ist oft standardisiert und weniger darauf ausgerichtet, auf die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes einzugehen. Zurückhaltende Kinder könnten sich in einem Umfeld, das weniger Flexibilität bietet, verloren oder unverstanden fühlen.
  • Bewertungssysteme: Das Bewertungssystem kann für schüchterne Kinder stressig sein. Der Druck, sich in mündlichen Prüfungen oder bei Gruppenprojekten zu beweisen, kann ihre Ängste verstärken und sie in ihrer schulischen Leistung beeinträchtigen.
  • Mangelnde Betonung sozialer und emotionaler Intelligenz: Das Schulsystem konzentriert sich stark auf akademische Leistungen, was dazu führen kann, dass soziale und emotionale Fähigkeiten weniger Beachtung finden. Zurückhaltende Kinder könnten zusätzliche Unterstützung in diesen Bereichen benötigen, um sich voll zu entfalten.

Insgesamt ist es wichtig, dass Eltern und Lehrer die spezifischen Bedürfnisse zurückhaltender Kinder verstehen und unterstützen. Dies kann durch offene Kommunikation, individuelle Aufmerksamkeit und das Schaffen von sicheren Räumen für diese Kinder erfolgen, um ihre Stärken zu entwickeln und sich wohl zu fühlen, während sie im deutschen Schulsystem navigieren.


Was kann ich selbst tun, um das Schulsystem zu verändern?

Wenn Du das Gefühl hast, dass das Schulsystem für schüchterne oder zurückhaltende Kinder verbessert werden kann, gibt es Möglichkeiten, aktiv zu werden und Veränderungen herbeizuführen:

1. Engagement in der Schulgemeinschaft: Werde ein aktives Mitglied in der Schulgemeinschaft, sei es durch Elternvertretungen, Elternausschüsse oder andere Gremien. Deine Stimme und Dein Engagement können Veränderungen anstoßen.

2. Gespräche mit Lehrern und Schulleitung: Setze Dich mit den Lehrern und der Schulleitung in Verbindung. Teile Deine Bedenken und schlage konstruktive Lösungen vor. Offener Dialog kann zu einem besseren Verständnis führen.


3. Förderung von Schulprogrammen: Unterstütze Programme, die soziale und emotionale Entwicklung fördern. Dies kann von Anti-Mobbing-Initiativen bis zu Workshops zur emotionalen Intelligenz reichen.


4. Unterstützung von schüchternen Kindern: Schaffe ein unterstützendes Umfeld für schüchterne Kinder, sei es durch Mentoring-Programme, Selbsthilfegruppen oder Workshops, die ihnen helfen, Selbstvertrauen aufzubauen.


5. Politische Teilnahme: Informiere Dich über bildungspolitische Angelegenheiten in Deiner Region und engagiere Dich politisch für Veränderungen im Bildungssystem. Dies kann bedeuten, politische Vertreter anzusprechen oder Petitionen zu unterstützen.


6. Bildungsbewusstsein schärfen: Teile Wissen über die Bedürfnisse schüchterner Kinder in der Gemeinschaft. Aufklärung und Bewusstseinsbildung sind oft der erste Schritt zur Veränderung.


7. Kooperation mit anderen Eltern: Suche die Zusammenarbeit mit anderen Eltern, die ähnliche Anliegen haben. Gemeinsam könnt ihr stärker auftreten und eure Anliegen besser vertreten.


Es ist wichtig zu erkennen, dass Veränderungen im Schulsystem Zeit und gemeinsame Anstrengungen erfordern. Deine Bereitschaft, aktiv zu werden, kann jedoch einen bedeutenden Einfluss auf die Schulerfahrung schüchterner Kinder haben und dazu beitragen, das Schulsystem für alle Kinder besser zu gestalten.


Hallo, ich bin Corinna!

Ich bin verheiratet und Mama von zwei Jungs im Alter von 13 und 9 Jahren und ich bringe Persönlichkeitsentwicklung ins Kinderzimmer.

Meine Vision ist, dass

  • jedes Kind erkennt, welche Stärken und Superkräfte in ihm stecken,
  • es darauf vertrauen kann, dass alles, was es braucht, bereits in ihm steckt,
  • es lernt, dass es wertvoll, genau richtig und geliebt wird, so wie es ist.
  • und richtig stark und selbstbewusst wird!

Mein größter Wunsch ist es, mit vielen Eltern gemeinsam, unser überholtes Schulsystem von innen heraus zu verändern.

Für eine bessere Gesellschaft - für eine glückliche Zukunft unserer Kinder.

Das Motto meiner Arbeit:

Alles, was ich brauche, steckt bereits in mir!