Dein Kind hat Angst?


"Corinna, mein Kind hat Angst! 


Angst davor 

  • ausgelacht zu werden.
  • der oder die Schlechteste zu sein.
  • geärgert zu werden.
  • die Klasse zu wiederholen.
  • keine Freunde zu haben.
  • nicht geliebt zu werden.
  • nicht gut genug zu sein."

Ich weiß genau, wie es Dir geht, wenn Du solche Sätze hörst.

Was Dich jetzt verunsichert, ist 

  • Verwirrung darüber, was Dein Kind offensichtlich bewegt.
  • die Frage, warum Du das vorher nicht richtig mitbekommen hast.
  • die Erkenntnis, dass Du Dein Kind vielleicht völlig falsch eingeschätzt hast.
  • die Sorge, in der Vergangenheit etwas falsch gemacht zu haben.
  • die Zweifel darüber, was jetzt zu tun ist.
trauriger Junge liegt am Boden

Um Deinem Kind helfen zu können, wenn es Angst hat, ist es wichtig folgendes zu verstehen:

1) Ängste und Blockaden entstehen…

  • durch Erfahrungen, die wir gemacht haben.
  • durch Automatismen, die sich daraus entwickeln (Trampelpfade).
  • wenn bestimmte Trigger, immer wieder ausgelöst werden.

2) Diese Erfahrungen…

  • werden in bestimmten Hirnarealen gespeichert.
  • rufen bei Auslösung eines Triggers bestimmte Reaktionsmuster hervor.

3) All das geschieht unbewusst, Dein Kind kann das nicht aktiv steuern und beeinflussen.


Ein Beispiel:

Hat ein Kind z.B. eine schlechte Erfahrung mit seinem Englischlehrer gemacht, so wird diese Erfahrung und das dazu gehörige Gefühl in einem bestimmten Areal des Gehirns gespeichert. Kommt dieses Kind nun wieder mit diesem Lehrer oder dem Thema Englisch in Kontakt, wird dieser Hirnbereich wieder angesprochen und das „alte“ Gefühl erneut abgerufen. Manchmal weitet sich eine so abgespeicherte Erfahrung sogar noch auf andere Bereiche aus, z.B. jegliche Fremdsprache oder sogar das Thema Schule allgemein. Das „verankerte“ Reaktionsmuster wird wieder aufgerufen, das Kind gerät unter Stress, bekommt Angst und blockiert.


"Aber Corinna ich habe...

  • ...doch schon versucht meinem Kind zu erklären, warum es keine Angst haben braucht.
  • ...ihm doch schon Beispiele aus meiner Kindheit erzählt wo es ähnlich war.
  • ...ihm doch schon vorgeschlagen wie er es anders sehen könnte."

Das hat nichts gebracht? Ich weiß!

Was jetzt ganz wichtig ist:

  • Ruhe bewahren!
  • Höre zunächst einmal nur zu und mach Dir gemeinsam mit Deinem Kind Notizen.
  • Versuche im Gespräch herauszuhören, was das Problem ist, das Dein Kind am meisten zu beschäftigen scheint.
  • Versuche Deine Gedanken und Gefühle dazu, außen vor zu lassen.
  • Du hast nichts falsch gemacht.
  • Du bist da, um Deinem Kind genau dabei zu helfen!!!


Und dann:

1. Diskutiere nicht!

Bestätige Dein Kind darin, dass die Gefühle, die es hat gut und richtig sind.

Gefühle stehe nicht zur Diskussion!

2. Akzeptiere die Reaktion!

Akzeptiere, dass Dein Kind diese Angst hat und die Blockadehaltung zeigt.

Es hat im Moment keine andere Strategie, mit der Situation umzugehen. (Trampelpfad)

3. Schaue dahinter!

Versuche zu ergründen, was die Angst hinter der Angst ist.

WOVOR GENAU hat Dein Kind Angst?

Schmiedet einen Plan, was zu tun ist, wenn ihr die Angst hinter der Angst erkannt habt.


Ein Beispiel:

Peter traut sich in der Schule nichts zu. Er meldet sich nicht von allein. Wenn der Lehrer ihn aufruft, wirkt er wie erstarrt, kann nichts sagen, fängt teilweise an zu weinen. Auf die Frage seiner Mama hin, was da passiert, sagt er folgendes.

„Ich habe Angst, der Schlechteste in der Klasse zu sein!“

Was ist schlimm daran? Was passiert dann? Wovor genau hast Du Angst?

„Ich habe Angst, dass ich die Klasse wiederholen muss!“

Was ist schlimm daran, die Klasse zu wiederholen? Wie stellst Du Dir das vor?

„Ich habe Angst, dass ich meine Freunde dann verliere!“ (= nicht mehr geliebt werde)

DAS ist die Angst hinter der Angst!!!!!

Jetzt habt ihr die Möglichkeit einen Plan zu schmieden was alles möglich ist, um die Freunde trotzdem zu behalten und evtl. neue zu finden.


Und, was meinst Du? Könnte das helfen? Probiert es doch einfach mal aus?

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