Wie Du Glaubenssätze bearbeiten kannst 

und was ein Zirkuselefant damit zu tun hat!

"Mama, ich kann das alles nicht!"

"Für Mathe bin ich eh zu blöd!"

"Ich war schon immer unsportlich!"


Solche Sätze kennst Du sicher... von Dir selbst oder Deinem Kind? Das sind Glaubenssätze, die sich im Laufe unseres Lebens gebildet haben, entweder

  • aus wiederkehrenden Erfahrungen, die wir machen
  • einzelnen einschneidenden Erlebnissen,
  • Dingen, die wir gesagt bekommen,
  • Gefühlen, die wir schon im Mutterleib gespürt haben.

Das Fatale an diesen Glaubenssätzen ist, dass wir gar nicht wissen, dass wir sie haben.

Sie sind in unserem Unterbewusstsein gespeichert und steuern von dort unser Denken, Handeln und Fühlen.

"Ja, Corinna und was hat das jetzt mit diesem Zirkuselefant zu tun? Ich will doch wissen wie ich solche Glaubenssätze bearbeite damit mein Kind endlich stark und selbstbewusst wird." denkst Du.


Lass mich Dir eine Geschichte erzählen:

Der angekettete Zirkuselefant

(aus dem Buch "Komm ich erzähl' Dir eine Geschichte" von Jorge Bucay)

Elefant balanciert auf einem bunten Ball

Als ich ein kleiner Junge war, war ich vollkommen vom Zirkus fasziniert, und am meisten gefielen mir die Tiere. Vor allem der Elefant hatte es mir angetan. Wie ich später erfuhr, ist er das Lieblingstier vieler Kinder. Während der Zirkusvorstellung stellte das riesige Tier sein ungeheures Gewicht, seine eindrucksvolle Größe und seine Kraft zur Schau. Nach der Vorstellung aber und auch in der Zeit bis kurz vor seinem Auftritt blieb der Elefant immer am Fuß an einen kleinen Pflock angekettet. Der Pflock war allerdings nichts weiter als ein winziges Stück Holz, das kaum ein paar Zentimeter tief in der Erde steckte. Und obwohl die Kette mächtig und schwer war, stand für mich ganz außer Zweifel, dass ein Tier, das die Kraft hatte, einen Baum mitsamt der Wurzel auszureißen, sich mit Leichtigkeit von einem solchen Pflock befreien und fliehen konnte. 

Dieses Rätsel beschäftigt mich bis heute. Was hält ihn zurück? Warum macht er sich nicht auf und davon?

Als Sechs- oder Siebenjähriger vertraute ich noch auf die Weisheit der Erwachsenen. Also fragte ich einen Lehrer, einen Vater oder Onkel nach dem Rätsel des Elefanten. Einer von ihnen erklärte mir, der Elefant mache sich nicht aus dem Staub, weil der dressiert sei. Meine nächste Frage lag auf der Hand: „Und wenn er dressiert ist, warum muss er dann noch angekettet werden?“ Ich erinnerte mich nicht, je eine schlüssige Antwort darauf bekommen zu haben. Mit der Zeit vergaß ich das Rätsel um den angeketteten Elefanten und erinnerte mich nur dann wieder daran, wenn ich auf andere Menschen traf, die sich dieselbe Frage irgendwann auch schon einmal gestellt hatten.

Vor einigen Jahren fand ich heraus, dass zu meinem Glück doch schon jemand weise genug gewesen war, die Antwort auf die Frage zu finden: Der Zirkuselefant flieht nicht, weil er schon seit frühester Kindheit an einen solchen Pflock gekettet ist.

Ich schloss die Augen und stellte mir den wehrlosen neugeborenen Elefanten am Pflock vor. Ich war mir sicher, dass er in diesem Moment schubst, zieht und schwitzt und sich zu befreien versucht. Und trotz aller Anstrengung gelingt es ihm nicht, weil dieser Pflock zu fest in der Erde steckt.
Ich stellte mir vor, dass er erschöpft einschläft und es am nächsten Tag gleich wieder probiert, und am nächsten Tag wieder, und am nächsten…

Bis eines Tages, eines für seine Zukunft verhängnisvollen Tages, das Tier seine Ohnmacht akzeptiert und sich in sein Schicksal fügt.

Dieser riesige, mächtige Elefant, den wir aus dem Zirkus kennen, flieht nicht, weil der Ärmste glaubt, dass er es nicht kann.

Allzu tief hat sich die Erinnerung daran, wie ohnmächtig er sich kurz nach seiner Geburt gefühlt hat, in sein Gedächtnis eingebrannt.

Und das Schlimme dabei ist, dass er diese Erinnerung nie wieder ernsthaft hinterfragt hat.

Nie wieder hat er versucht, seine Kraft auf die Probe zu stellen.


Und genauso wie dem Zirkuselefanten geht es auch uns. Wir sind gefangen in unseren negativen Glaubenssätzen. Und nur wenn es uns gelingt, diese aufzudecken und in positive, bestärkende Glaubenssätze umzuwandeln, werden auch wir "unseren Pflock" ablegen können.


Aber wie kann ich denn meine hemmenden Glaubenssätze bearbeiten?

Und vor allem: wie mache ich das mit meinem Kind?

Lass uns eine Übung machen...


Schritt 1: Hemmende Glaubenssätze aufdecken

Denke zunächst einmal an einen tiefen Wunsch, den Du hast bzw. den Dein Kind hat.

Das könnte z.B. sein - "Ich möchte in der nächsten Mathearbeit eine 3 schreiben."

Dann überlegt gemeinsam was es daran hindert, dieses Ziel zu erreichen. Warum glaubt Dein Kind, dass es das nicht schaffen kannst?  - "Ich bin eine Null in Mathe."

Aha, wunderbar. Das ist der Glaubenssatz, der Dein Kind behindert.

Anderes Beispiel (vielleicht eher Dich selbst betreffend): "Ich möchte gern 10 kg abnehmen." 

Was hindert Dich daran das Ziel zu erreichen? "Ich war schon immer dick und unsportlich."

Bingo. Und wieder ein Glaubenssatz.


Schritt 2: Glaubenssatz hinterfragen

1. Stimmt das wirklich? Ist dieser Glaubenssatz wirklich wahr?

"Stimmt das wirklich, dass Du eine Null in Mathe bist?" 

"Stimmt es wirklich, dass Du schon immer dick und unsportlich warst?"

2.Kannst Du Dir 100%ig sicher sein, dass es wirklich so ist?

"Bist Du zu 100% sicher, dass das so ist? Gab es noch nie eine Situation in der das anders war?"

3.Wie geht es Dir, wenn Du an diesem Glaubenssatz festhältst?

Wie fühlst Du Dich bei diesem Gedanken?

4. Und jetzt schließe einmal Deine Augen und fühle in Dich hinein...

Wie fühlt es sich an diesen Glaubenssatz nicht mehr zu haben?

Wie wäre Dein Leben ohne diesen Gedanken?

Wie sähe Dein Alltag aus?


Schritt 3: Negativen Glaubenssatz in positiven umwandeln

"Ich bin eine Null in Mathe!" wird zu

"In Mathe schaffe ich alle Aufgaben mit Leichtigkeit!"

"Ich war schon immer dick und unsportlich!" wird zu

"Ich bewege mich gern und fühle mich wohl!"


Schritt 4: Verankern des positiven Glaubenssatzes

Als letzter Schritt steht anschließend noch die Verankerung dieser neuen positiven Glaubenssätze im Unterbewusstsein an. Denn nur wenn diese neuen Glaubenssätze dort ankommen, können sie, genau wie die negativen Kollegen zuvor, Dein Denken, Handeln und Fühlen steuern.

Dazu erfährst Du in einem meiner kommenden Blogposts mehr.


Jetzt wünsche ich Dir viel Spaß beim Aufdecken Deiner hemmenden Glaubenssätze und

schreib mir gern von euren Erfahrungen und Erkenntnissen.

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