Vertraue darauf, dass alles gut werden wird

Du möchtest endlich darauf vertrauen, dass Dein Kind seinen Weg gehen wird?

Du möchtest loslassen können in dem Wissen, dass Deinem Kind eine glückliche Zukunft bevorsteht?

Du wünschst Dir, Deinen Fokus auf das Hier und Jetzt legen zu können und nicht mit negativen Gefühlen in die Zukunft zu blicken.


Und auf der anderen Seite möchtest Du auch, dass Dein Kind Dir vertraut und Du fragst Dich, wie Du das Vertrauen Deines Kindes in Dich stärken kannst?

Mit diesen Tipps kommst Du diesen Wünschen ein ganzes Stück näher.

So lernst Du, darauf zu vertrauen, dass Dein Kind seinen Weg gehen wird.

Tipp 1: Fokussiere Dich auf die Stärken Deines Kindes

Du kennst es, schon im Kleinkind- nein sogar schon im Babyalter geht das Vergleichen los.

"Was Deiner schläft noch nicht durch?" "Warum dreht Deine Tochter sich denn immer noch nicht alleine um?" "Na, mit der Beikost sollte es doch aber langsam klappen."

Und Du weißt vielleicht auch noch wie Du Dich bei solchen Aussagen gefühlt hast oder noch immer fühlst. Du denkst, dass mit Deinem Kind etwas nicht stimmt, dass Du als Mama etwas falsch gemacht hast und eine schlechte Mutter bist, stimmt`s?

Und überall diesen Aussagen verlierst Du ganz den Blick dafür was Dein Kind alles Wundervolles kann, welche tolle Fortschritte es macht - ganz in seinem Tempo.

Ich möchte Dich einladen, diese Äußerungen und Meinungen anderer über Dein Kind einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Was, wenn Dein Zappelphilipp einfach ein aufgewecktes Kerlchen ist?

Was, wenn Deine schüchterne Tochter sich durch ihre Zurückhaltung wunderbar vor Enttäuschungen schützt?

Was wenn, Dein chaotischer Wusel, dessen Zimmer immer aussieht wie nach einem Bombeneinschlag, ein unfassbar kreativer Kopf ist?

Was, wenn Dein Sohn, der "unter Konzentrationsstörungen leidet", wunderbar seinen Gedanken und Träumen nachhängen und sich auf Knopfdruck entspannen kann?


Versuche doch einmal die vermeintlichen Schwächen Deines Kindes aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und fokussiere Dich auf die Stärken, die sich dadurch zeigen.

Tipp 2: Erstelle eine Liste mit Charaktereigenschaften, die Du an Deinem Kind besonders liebst

Ich bin ein großer Freund davon, Kinder für ihre Charaktereigenschaften zu wertschätzen und nicht für Dinge zu loben, die sie TUN.

Erstelle doch heute Abend einmal eine Liste mit Dinge, die Du besonders liebst an Deinem Kind. Was sind Charaktereigenschaften oder Wesenszüge für die Du Dein Kind bewunderst? Wovon können sich andere bei Deinem Kind "eine Scheibe abschneiden"?

Und dann... sage das Deinem Kind:

"Ich liebe an Dir Deine Hilfsbereitschaft."

"Deine ruhige und besonnen Art mit Streitsituationen umzugehen, finde ich wundervoll."

"Ich mag Deinen Mut und Deine Entschlossenheit, neue Dinge auszuprobieren."

Tipp 3: Lasse immer wieder los und schenke Vertrauen

Schenke Deinem Kind einen Vertrauensvorschuss. Probiere aus, wie es sich anfühlt, Deinem Kind einfach zu vertrauen.

Wie das geht:

  • Lasse los, übergib die Verantwortung z.B. für das Thema Hausaufgaben, Deinem Kind. 
  • Klärt gemeinsam, ob Dein Kind damit einverstanden ist und stelle sicher, dass Dein Kind weiß, dass es immer und zu jeder Zeit zu Dir kommen kann, wenn es Unterstützung braucht.
  • Schenke Vertrauen und ziehe Dich dann zurück.
  • Sobald Dein Kind Hilfestellung benötigt, bist Du da, klärst die Dinge und ziehst Dich dann erneut zurück.
  • Nach einer gewissen Zeit (z.B. ein paar Tage) reflektiert ihr gemeinsam was gut gelaufen ist und wo Dein Kind doch mehr Unterstützung Deinerseits braucht.
  • Du kannst nun Deine Gedanken und Lösungsvorschläge bringen und Dich dann wieder zurückziehen.

Du wirst erleben, wie wunderbar selbständig Dein Kind die neue Situation meistern wird und wie dankbar es für diese Möglichkeit ist.

Tipp 4 : Hinterfrage Deine Glaubenssätze

Hast Du Dich mal gefragt was es eigentlich bedeutet, wenn Du nicht darauf vertrauen kannst, dass Dein Kind seinen Weg gehen wird?

Was sagt das über Dich selbst aus? Über Deine Meinung von Dir als Mama? Über Dein eigenes Selbstbewusstsein?

Hast Du vielleicht selbst den Glaubenssatz, nie gut genug zu sein? Zweifelst Du daran, dass Dir Dinge gelingen und Du etwas auch wirklich gut machst? Hast Du vielleicht selbst ein geringes Selbstwertgefühl und glaubst nicht, Deinem Kind die richtigen Werkzeuge mit auf den Weg geben zu können, um ein glückliches Leben führen zu können?

Oder lässt Du Dich von außen sehr verunsichern? Wie siehst Du Dich in Deiner Rolle als Mama in der Gesellschaft, als Tochter Deiner Eltern, als Freundin? Welche Überzeugungen hast Du über Dich in der jeweiligen Rolle? Warum vertraust Du Deinem eigenen Weg nicht und suchst Bestätigung von außen?

All das darfst Du hinterfragen und einmal schauen, warum das so ist.

Wie das geht? Stelle Dir einmal folgende 4 Fragen (nach Byron Katie: loving what is; 4 questions that can change your life)

  • Ist das wahr?
  • Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?
  • Was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?
  • Wer wärst du ohne den Gedanken?

So stärkst Du das Vertrauen Deines Kindes in Dich.

Tipp 1 : Sei ehrlich - authentisch

Dein Kind merkt, wenn Du sagst: "Ist ja nicht schlimm, dass Du die Mathearbeit verhauen hast." Und innerlich aber denkst "Mann, er hätte aber echt mehr lernen können."

Das was Du sagst, tust und denkst sollte authentisch und kongruent sein. 

Denn ist es nicht auch das, was wir unseren Kindern vermitteln möchten und wünschen? Dass sie einfach sie selbst sein können und dass sie auch nur so glücklich werden?

Warum solltest Du Deinem Kind also etwas anderes vorleben?

Tipp 2: Sprich über Deine Gedanken und Gefühle

"Hey, darüber habe ich mich aber echt gefreut."

Sprich offen über Deine Gefühle. Was macht Dich glücklich im Leben, wofür schlägt Dein Herz?

Welche Visionen hast Du? Was ist Dein Warum? Welchen Beitrag möchtest Du in dieser Welt leisten?

Und ja, Du darfst Dich als Mama auch über Dein Kind ärgern. Und ja, Du darfst - nein solltest - das auch äußern.

Denn das Sprechen über Gefühle und die Erkenntnis, dass Ärger und Wut genauso wie Trauer und Verzweiflung zum Leben dazu gehören, wird Dein Kind auf seinem Weg unterstützen.

Tipp 3 : Halte Dich an Deine eigenen Regeln

Müssen Regeln in der Erziehung sein oder nicht? Das soll hier nicht das Thema sein?

Aber wenn Du Dich dazu entschließt, Regeln aufzustellen, dann solltest Du Dich auch daran halten.

Wenn Du z.B. sagst: "Ich möchte, dass die Hausaufgaben immer vor dem Abendessen erledigt werden." dann solltest Du diese Regel auch nicht brechen. Oft passiert so ein Regelbruch aus Mitleid mit unserem Kind oder auch aus unserer eigenen Bequemlichkeit heraus und weil es uns gerade heute irgendwie anders besser passen würde.

Überlege Dir also gut, welche Regeln Du aufstellen möchtest und ob diese wirklich unter allen Umständen eingehalten werden können - auch von Dir.

Du darfst natürlich immer wieder schauen, ob die Regeln, die bei euch gelten auch wirklich für Dich und Dein Kind hilfreich sind.

Und noch viel wichtiger in meinen Augen, ob sie auch wirklich zum aktuellen Entwicklungsstand Deines Kindes passen. Ist es wirklich schon so weit, die Regeln selbständig einhalten zu können? Oder ist die Regel nur aus einem Wunsch Deinerseits entstanden, dass es dazu schon in der Lage sein "müsste"?

Noch besser, in meinen Augen, sind gemeinsam mit dem Kind getroffene Vereinbarungen zu deren Einhaltung es sich selbst verpflichtet hat.

Tipp 4 : Sei da.

Na klar bist Du für Dein Kind da, wenn es Dich braucht. Gar keine Frage.

Aber muss es Dich immer brauchen, damit Du für es da bist? Versteh mich bitte nicht falsch. Du musst und solltest nicht die ganze Zeit um Dein Kind herumschwirren und ständig präsent sein. Auf gar keine Fall.

Und Du darfst auch durchaus sagen: "Hey Süße, ich habe jetzt gerade echt keine Zeit, weil ich noch diese E-Mail schreiben muss. Lass uns in 5 Minuten darüber sprechen."

Aber dann, wenn diese 5 Minuten gekommen sind, sei wirklich für Dein Kind da. Dann darf das Handy ruhig vor sich hin klingeln, oder das Geschwisterkind Hilfe beim Puzzeln benötigen, Du bist jetzt voll für Dein Kind da.

Begib Dich auf Augenhöhe Deines Kindes und kommuniziere mit voller Aufmerksamkeit.

Dein Kind lernt so darauf zu vertrauen, dass Du wirklich für es da bist.

Tipp 5 : Akzeptiere die Gefühle Deines Kindes

Gefühle stehen nicht zur Diskussion - ein ganz, ganz wichtiger Punkt in meinen Augen.

Sage niemals: "Aber Du brauchst, doch keine Angst zu haben." Ich weiß, Du möchtest Dein Kind damit stärken und ihm die Angst nehmen, aber was vermittelst Du ihm eigentlich? Du vermittelst ihm, dass seine Angst nicht richtig ist. Dein Kind hat nun zusätzlich zu seine Angst noch das Problem, dass seine Gefühle nicht richtig sind.

Selbst wenn Du nicht nachvollziehen kannst, warum Dein Kind Angst hat oder Du den Grund dafür nicht akzeptieren willst, nimm die Gefühle Deines Kindes ernst. Versuche stattdessen dahinter zu kommen was wirklich hinter der Angst stecken könnte.

Vielleicht hilft Dir dabei mein Blogartikel: Dein Kind hat Angst? 

Aber egal um welches Gefühl es sich handelt, ob Angst oder Wut oder Trauer und Verzweiflung, am besten ist es Dein Kind immer zu fragen: Was brauchst  du jetzt gerade? Was könnte Dir gut tun? Was wünschst du dir von mir?

Fazit

Der beste Weg herauszufinden, 

ob Du jemandem vertrauen kannst,

ist, es einfach zu tun.

(Ernest Hemmingway)

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