Künstliche Intelligenz in der Schule

"Wer schreibt in Zukunft eigentlich die Aufsätze?"

ChatGPT ist in aller Munde und beschäftigt Unternehmer genau wie Schüler, Lehrer oder Studenten.

Befassen wir uns mit künstlicher Intelligenz im Schreiben, kommen immer wieder Fragen auf, ob und wie die Technologie das Lernen unserer Kinder beeinflusst. Ist es falsch, solche Programme zu nutzen? Und überhaupt - wie funktionieren diese denn?

Diese Fragen werden im heutigen Beitrag geklärt.

Künstliche Intelligenz

Wie Schülern die KI beim Schreiben hilft

Mein 12-jähriger Sohn hatte die Aufgabe, eine Fabel für die Schule zu schreiben. 

Eine Fabel schreiben ist gar nicht so einfach, oder? Wer sich an die eigene Schulzeit zurückerinnert, weiß, dass es oft eine ganze Menge an Kreativität erfordert. Aber eigentlich geht es in so einer Aufgabe darum, den Aufbau einer Fabel zu kennen, zu wissen, was einen solchen Text ausmacht und was diesen von anderen Textarten abgrenzt.

Mein Sohn nutzte nun eine der wohl bekanntesten Neuerungen der letzten Monate, nämlich das Programm ChatGPT, eine künstliche Intelligenz, die auf das Schreiben von Texten spezialisiert ist. Zuerst war dieser skeptisch, denn darf man eine KI denn zur Erstellung von Texten nehmen? Ist das nicht lügen? Abschreiben?

Aber um zu verstehen, dass eine Fabel, die mithilfe dieses Tools erstellt wurde, nicht unbedingt abschreiben oder falsch ist, muss ich erst erklären, was das überhaupt ist.

Was ist ChatGPT?

ChatGPT ist eine webbasierte künstliche Intelligenz und heißt ausgeschrieben „Generative Creator Transformer“ Und Transformer, das hört sich doch an wie ein Superheld, oder? Dieser Superheld schreibt Texte. Und eine Art Superheld, das ist die KI wirklich.

Die Frage, was ChatGPT ist, habe ich dem Programm einmal selbst gestellt. Hier ist unsere Konversation:

Meine Frage: „Was ist ChatGPT? Erkläre in drei Sätzen“

Antwort ChatGPT: „Hey, ich bin ChatGPT! Ich bin ein großes Sprachmodell, das von OpenAI entwickelt wurde. Ich bin darauf trainiert, menschliche Sprache zu verstehen und zu verarbeiten, um Fragen zu beantworten oder einfach eine Unterhaltung zu führen.“

Meine Frage: „Und was kannst Du ChatGPT?“

Antwort ChatGPT: „Ich kann viele Dinge tun! Ich bin in der Lage, auf eine Vielzahl von Fragen zu antworten, Informationen zu liefern oder einfach nur eine Konversation zu führen. Ich kann auch in verschiedenen Sprachen kommunizieren und mich an die Bedürfnisse der Menschen anpassen. Im Grunde bin ich hier, um zu helfen und zu unterhalten!“

Neue Technologie – große Skepsis?

Wie viele neuen Technologien und Veränderungen stehen wir solchen oft skeptisch gegenüber. Doch, wie beispielsweise der Erfindung des Taschenrechners, lohnt es sich, etwas Neues näher anzuschauen.

Die Fachhochschule Kiel hat seit dem 1. September 2022 ein virtuelles Kompetenzzentrum „Schreiben lehren und lernen mit Künstlicher Intelligenz – Tools und Techniken für Bildung und Wissenschaft“. Das Zentrum möchte für Lehrende und Schreibende ein Bewusstsein für die Schlüsseltechnologie schaffen und den Diskurs mit KI Sprachmodellen schaffen. Die Leiterin und Initiatorin der Fachgruppe „KI und Academic Writing“ meint, die „KI in Zusammenhang mit Sprache – in Schriftform sowie in gesprochenem Wort – ist eine der wesentlichen Zukunftstechnologien. Darüber hinaus ist Sprache auch ein Machtinstrument. Daher müssen wir dringend das Bewusstsein für diese neue Schlüsseltechnologie sowohl bei Lehrenden wie auch bei Lernenden schärfen und darüber einen Diskurs im Umgang mit KI-Sprachmodellen anstoßen. Letztlich geht es um Aufklärungsarbeit, weil die damit einhergehenden Veränderungen, die aus meiner Sicht disruptiv sind, in der Bildung und Wissenschaft noch nicht als solche wahrgenommen werden."

Derartige Technologien sollten also nicht verteufelt werden, vielmehr sollten diese eingesetzt und verstanden werden.

Auch mein Sohn war beim Erstellen der Fabel zuerst skeptisch. In seinem Fall allerdings weniger aus der Angst vor der Zukunft wie vielmehr aus Angst, die Lehrer könnten etwas dagegen haben. Gerade Lehrer stehen jetzt vor der Befürchtung, die KI werde künftig alle Aufsätze schreiben und die Kinder werden diese nur per Copy und Paste übernehmen.

Aber ist dem wirklich so, funktioniert es so einfach und banal?

Gehen wir zur Fabel zurück. Mein Sohn behandelte an diesem Tag das Thema in der Schule, 2 Fabeln wurden beschrieben und etwas Theoretisches dazu behandelt. Was jetzt allerdings passierte, ist erstaunlich. Um gute Ergebnisse zu bekommen, muss die KI mit präzisen Angaben gefüttert werden. Je eindeutiger und detaillierter die Anfragen (Prompts genannt), desto besser kann die KI antworten. Anstatt die erste Version der Fabel zu übernehmen, veränderte er nun mit jeder Eingabe verschiedene Aspekte. So lernte er während dieser Konversation wie eine Fabel aufgebaut ist, wie man einen solchen Text anfängt zu schreiben und welche Prozesse dahinterstecken. Dieser ganze Prozess des Lernens war am Ende hilfreicher, anstatt sich eine Fabel auszudenken und einfach hinzuschreiben. Schlussendlich gab er im Übrigen eine Hausaufgabe ab, die er komplett allein – ohne die Hilfe der KI erstellte.

Wie kann mein Kind ChatGPT für sich nutzen?

Diese Frage habe ich wiederum an ChatGPT zurückgegeben. Hier meine Frage und die Antwort:

Frage: „Wie können dich Schüler in Schulen einsetzen?“

Antwort ChatGPT: „Schüler in Schulen können mich auf verschiedene Arten nutzen. Zum Beispiel können sie mich als Lernwerkzeug verwenden, indem sie Fragen zu verschiedenen Themen stellen und ich ihnen eine Antwort oder Erklärung gebe. Sie können mich auch als Schreibassistenten einsetzen, indem sie mir ihre Essays oder Schreibproben vorlegen und ich Feedback und Vorschläge gebe. Darüber hinaus können sie mich nutzen, um ihre Kreativität zu fördern, indem sie mir Geschichten oder Gedichte schreiben und meine Antworten als Inspiration verwenden. Es gibt viele Möglichkeiten, wie Schüler mich in ihrer Ausbildung und persönlichen Entwicklung nutzen können!“

Die künstliche Intelligenz kann zusammenfassend also super genutzt werden:

  • Zur Recherche: Schüler stellen Fragen, die KI antwortet. Ähnlich wie Suchanfragen an die Suchmaschinen wie Google gegeben werden, antwortet das Programm mit einer direkten Antwort. ACHTUNG: Bitte beachte dabei den Wahrheitsgehalt und prüfe die Richtigkeit sowie die Quelle, nicht alles, was im Netz herumgeistert, ist auch wahr!
  • Schreibassistenz: Die KI gibt Feedback auf Schriftstücke und macht Vorschläge zur Verbesserung. Ähnlich, wie wenn Mama oder Papa über ein Essay schauen und Kommentare hinterlassen.
  • Die KI kann die Kreativität fördern: Siehe der Geschichte mit der Fabel und dem Punkt Recherche. Das Tool kann inspirieren und Ausgangspunkt für weitere Texte sein.

Eine interessante kurze Sendung des NDR stellt eine Lehrerin und ihren Umgang mit der KI im Unterricht dar. Hier zu finden.

Gibt es Nachteile?

Auf den Punkt gebracht – Ja. Denn auch Professoren oder Lehrer merken, ob etwas nicht das geistige Eigentum eines Studenten oder Schülers ist. Erstellt man eine Hausarbeit nur mit der KI, ohne diese abzuändern oder zu hinterfragen, kann das fatale Folgen haben, wie der Nichtbenotung einer Arbeit.

Ein weiterer Aspekt sind die Quellenangaben. Gerade in wissenschaftlichen Abhandlungen ist es wichtig, die Quellen nochmals zu prüfen. Hier lohnt es sich, den Schritt zurückzugehen und zu schauen, ob die Quelle diese Aussage so getan hat und ob diese auch dem Wahrheitsgehalt entspricht, an dieser Stelle auch mal die Urquelle zu recherchieren und zu schauen, ob sich etwas verändert hat.

Dazu muss aber auch gesagt werden, dass es nicht nur ChatGPT ist, welches falsche Informationen produziert. Das ganze Internet ist voll von Informationen und Meldungen, deren Wahrheitsgehalt zuerst überprüft werden muss. Und die KI greift auch nur auf bestehendes Material zurück.

So gibt es in den Köpfen der Menschen den Fakt, dass das Handeln zu 95 % vom Unterbewusstsein gesteuert wird. Ist das so? Sucht man im Netz, findet man nicht ohne Weiteres eine Quelle, die genau das belegt. Der Wahrheitsgehalt dieser spezifischen Zahl kann also nicht bestätigt werden.

Was können wir unseren Kindern bei der Arbeit mit der KI mitgeben?

Wichtig ist es doch, dass wir mit einer KI– wie die gesamte Nutzung des Internets – kritisch umgehen. Wir als Eltern sollten unseren Kindern beibringen, Fakten zu hinterfragen und zu unterscheiden zwischen purer Propaganda und Fakten, die nicht auf der Wahrheit basieren. Jegliche Form von Medien sollte kritisch hinterfragt, dabei aber auch nicht verteufelt oder verbannt werden. Neue Tools, genauso wie beispielsweise der Taschenrechner, lohnen sich zu integrieren, anstatt auszuschließen.

KI - Fluch oder Segen?

Die künstliche Intelligenz kann auf jeden Fall ein Segen darstellen, insofern der richtige Umgang erlernt wird. Da ich nicht denke, dass unser Schulsystem diesen Umgang kurzfristig in den Lernplan integrieren wird, liegt es an uns Eltern, unseren Kindern zu zeigen, wie und auf welche Art und Weise sie damit umgehen können, welche Beschränkungen solche Programme haben und an welchen Stellen diese super unterstützen können.

Text: (Friederike Schulz/Corinna Weber)

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Hallo, ich bin Corinna!

Ich bin verheiratet und Mama von zwei Jungs im Alter von 12 und 8 Jahren - ich lebe also mit meiner Zielgruppe unter einem Dach.


Seit 2012 begleite ich Kinder, die mit Schulschwierigkeiten, mangelndem Selbstbewusstsein, Ängsten, Selbstzweifeln und Mobbingproblemen zu mir kommen. 

Persönlichkeitsentwicklung für Kinder ist meine Mission, denn ich wünsche jedem Kind, dass es ohne Ängste und Selbstzweifel in die Schule geht, alle Herausforderungen rockt, problemlos Freunde findet und richtig stark und selbstbewusst wird!

Das Motto meiner Arbeit:

Alles, was ich brauche, steckt bereits in mir!